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Das große Bettwanzen-Problem — Und die Lösung

Das große Bettwanzen-Problem — Und die Lösung

Plötz­lich bemerkt man jucken­de, gerö­te­te und rei­hen­ar­tig ange­ord­ne­te Punk­te am Kör­per. Das sind ver­mut­lich Sti­che von Bett­wan­zen (Cim­ex lec­tu­la­ri­us) und ein typi­sches Anzei­chen für einen Befall, der schein­bar ohne Grund ent­stan­den ist. Die­se Insek­ten ernäh­ren sich vom Blut warm­blü­ti­ger Lebe­we­sen, ins­be­son­de­re vom Men­schen und kön­nen eine gro­ße Pla­ge sein. Um gleich ein Vor­ur­teil aus­zu­räu­men: mit man­geln­der Hygie­ne hat ein Bett­wan­zen-Befall nichts zu tun.

Aber machen Sie sich kei­ne Sor­gen: Es gibt effek­ti­ve Lösun­gen, um die­sen Bies­tern schnell und sicher den Gar­aus machen. Danach kön­nen Sie end­lich wie­der durch­schla­fen. Sie wachen wie­der voll­stän­dig erholt auf und kön­nen Ihren Tag beschwingt mit einem Kaf­fee in der Hand beginnen.

In die­sem Arti­kel wol­len wir Ihnen das Wich­tigs­te über die­se klei­nen Stö­ren­frie­de erzäh­len. Denn nur über ein siche­res Erken­nen von Bett­wan­zen kann eine geziel­te Bekämp­fung erfolg­reich sein. Wir wol­len Ihnen hel­fen, wie Sie dafür sor­gen kön­nen, dass unge­be­te­ne Gäs­te wie Bett­wan­zen so schnell wie mög­lich aus ihrem Bett ver­schwin­den und nie mehr zurück­kom­men. Wesent­lich ist, dass Sie schnell und gründ­lich han­deln: Bei einer halb­her­zi­gen Bekämp­fung mit unwirk­sa­men Mit­teln wer­den Bett­wan­zen in nur weni­gen Wochen Ihre gan­ze Woh­nung erobert haben.

Woher habe ich mir Bettwanzen eingefangen?

Bett­wan­zen sind nicht ein­fach da, son­dern man schleppt sich die­se nacht­ak­ti­ven Blut­sauger über leben­de Bett­wan­zen oder über deren nur 1 mm gro­ßen Eier ins Haus.

Bett­wan­zen sind klein und Meis­ter im Ver­steck­spiel. Bei einer Grö­ße von bis zu 6 mm ver­ber­gen sie sich tags­über meis­tens im Bereich ihres Wir­tes, ger­ne in Matrat­ze und Bett­zeug (Decken, Kopf­kis­sen, Bezü­ge). Wei­te­re Ver­ste­cke sind zum Beispiel:

  • Möbel­stü­cke (Schrän­ke, Kom­mo­den, Tische, Stüh­le, Sofas, Ses­sel, Betten)
  • Lose Tape­ten, Wand­ver­zie­run­gen, Boden­die­len, Par­kett, Fuß­leis­ten, Zierleisten
  • Tex­ti­li­en (Klei­dung, Gar­di­nen, Teppiche)
  • Steck­do­sen und Lichtschalter
  • Bücher, Lam­pen, Jalou­sie­käs­ten, Bil­der­rah­men, Tür-/Fens­ter­rah­men, Lie­ge­plät­ze von Haus­tie­ren, Vogelvolieren

Wie Sie sehen, kön­nen sich die­se Pla­ge­geis­ter fast über­all auf­hal­ten. Sol­che Plät­ze sind auch die per­fek­ten Abla­ge­or­te für ihre Eier. Die­se wer­den in win­zigs­te Spal­ten und Rit­zen abge­legt oder in einer glib­be­ri­gen Mas­se an Ober­flä­chen angeheftet.

Haben Sie sich anti­qua­ri­sche Möbel­stü­cke oder gebrauch­te Tex­ti­li­en gekauft? In einem Hotel, Hos­tel oder Her­ber­ge über­nach­tet? Sind Sie in eine neue Woh­nung umge­zo­gen? Mit öffent­li­chen Trans­port­mit­teln gefah­ren? Wenn Sie nun eine mit Bett­wan­zen ver­seuch­te Kom­mo­de kau­fen oder in einem befal­le­nen Bett geschla­fen haben – schon haben Sie sich unwis­sent­lich eine Bett­wan­zen­pla­ge ein­fan­gen. Die Mög­lich­kei­ten sind fast unbe­grenzt. Und so kom­men Bett­wan­zen auch in Ihr Haus, in Ihr Schlaf­zim­mer und in Ihre Matratze.

Warum sind Bettwanzen gefährlich?

Bett­wan­zen sind grund­sätz­lich nur läs­tig und sehr schwer los­zu­wer­den. Krank­heits­über­trä­ger sind sie aber nicht. Trotz­dem sind die jucken­den Stich­wun­den unan­ge­nehm und kön­nen bei einem Mas­sen­be­fall wirk­lich stö­rend wer­den. Meis­tens infi­zie­ren sich die Stich­stel­len durch das Auf­krat­zen. Zudem ekeln sich vie­le Men­schen vor den Tie­ren und deren Hinterlassenschaften.

Jeder Mensch reagiert unter­schied­lich auf Bett­wan­zen­sti­che. Man­che haben fast kei­ne Sym­pto­me, spü­ren nur einen gerin­gen Juck­reiz. Es gibt jedoch Per­so­nen, bei denen der Stich star­ke all­er­gi­sche Reak­tio­nen her­vor­ruft. Eine sol­che Krank­heit nennt man Cimikose.

Wie sieht eine Bettwanze aus?

Bett­wan­zen sind Insek­ten und gehö­ren zur Fami­lie der Platt­wan­zen (Cimici­dae). Dünn wie Papier sind sie im nicht genähr­ten Zustand auch. Das hat ihnen auch die Namen Tape­ten­flun­der oder Papier­flun­der ein­ge­bracht. Ihr ova­ler, rot­brau­ner und behaar­ter Kör­per pumpt sich aber bei jeder Blut­mahl­zeit auf und wird dunk­ler. Sie haben sechs kräf­ti­ge Bei­ne (im Unter­schied zu Mil­ben – die­se haben acht Bei­ne) und stark zurück­ge­bil­de­te Flü­gel. Nur die schup­pen­ar­ti­gen Hin­ter­flü­gel sind noch vor­han­den. Der lan­ge Saug­rüs­sel wird nor­ma­ler­wei­se unter dem Bauch eingeklappt.

Wie entwickeln sich Bettwanzen?

Die nor­ma­le Lebens­er­war­tung einer Bett­wan­ze beträgt zwölf Mona­te. In die­ser Zeit kön­nen weib­li­che Bett­wan­zen täg­lich bis zu 10 Eier legen. Aus die­sen ent­wi­ckelt sich bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur inner­halb von einer Woche das ers­te, nur 1 mm gro­ße Lar­ven­sta­di­um (auch Nym­phen genannt). Bei opti­ma­len Bedin­gun­gen hat sich nach vier wei­te­ren Nym­phen-Sta­di­en und etwa vier Wochen Ent­wick­lungs­zeit eine Bett­wan­ze zu einem adul­ten, geschlechts­rei­fen Tier ausgebildet.

In jedem die­ser Sta­di­en muss eine Bett­wan­ze min­des­tens ein­mal Blut gesaugt haben. Das heißt, sie müs­sen alle 3 – 7 Tage Blut trin­ken. Inner­halb von ca. 10 Minu­ten kön­nen sie das Sie­ben­fa­che ihres eige­nen Gewichts an Blut aufnehmen.

Noch ein­drück­li­cher ist: Bett­wan­zen kön­nen ohne Blut­mahl­zeit bis zu zwölf Mona­te über­le­ben. Sie har­ren in ihren Ver­ste­cken aus, bis sich wie­der eine Nah­rungs­quel­le – in unse­rem Bei­spiel sind Sie das – in der Nähe der gedul­dig war­ten­den Bett­wan­zen befin­det. Dann wachen sie aus ihrer Star­re auf und machen sich auf zu ihrer lang ersehn­ten Blutmahlzeit.

Wenn eine Nah­rungs­quel­le vor­han­den ist, dann signa­li­sie­ren Bett­wan­zen ihren Art­ge­nos­sen durch Abson­de­rung eines öli­gen, süß­lich stin­ken­den Geruchs die Anwe­sen­heit eines Opfers. Und schon machen sich wei­te­re Bett­wan­zen auf den Weg zu Ihnen, um sich nachts an Ihrem Blut zu laben.

Wenn Sie die­se Zah­len lesen, dann kön­nen Sie bestimmt ver­ste­hen, wie­so ein Bett­wan­zen­be­fall schnell zu einem gro­ßen Pro­blem wer­den kann. Des­halb müs­sen Sie schnell mit wirk­sa­men Mit­teln und Metho­den gegen die­se Pla­ge ange­hen. Aber wie kön­nen Sie erken­nen, dass Sie sich die­se Blut­sauger ein­ge­fan­gen haben?

Woher weiß ich, dass ich einen Befall mit Bettwanzen habe?

Bettwanzen-Bisse

Das ers­te Anzei­chen für einen Bett­wan­zen­be­fall sind meis­tens die Stich­wun­den am Kör­per. Bett­wan­zen bei­ßen nicht, son­dern besit­zen einen Stech- und Saug­rüs­sel. Oft befin­den sich meh­re­re Ein­stich­stel­len in unmit­tel­ba­rer Nähe zuein­an­der, teil­wei­se sind sie in einer Rei­he ange­ord­net. Bett­wan­zen ste­chen nur an Kör­per­stel­len, die unbe­deckt sind.

Wie kann man Bett­wan­zen-Sti­che (bzw. Bett­wan­zen-Bis­se) erken­nen? Die Unter­schei­dung zu Floh‑, Mil­ben- oder Mücken­sti­chen ist schwie­rig. Die Sti­che sehen alle sehr ähn­lich aus, es ent­ste­hen Rötun­gen, Schwel­lun­gen, Beu­len, Quad­deln oder Erhe­bun­gen. Bett­wan­zen hin­ter­las­sen, im Gegen­satz zu Flö­hen, blu­ti­ge Punk­te am Kör­per. Blut­fle­cken kön­nen dann auch auf der Bett­wä­sche auf­tre­ten. Um die Ein­stich­stel­le ist es nor­ma­ler­wei­se nur wenig gerö­tet und leicht geschwol­len.

Der Juck­reiz tritt bei Bett­wan­zen erst spä­ter auf. Die­ses kön­nen Unter­schei­dungs­merk­ma­le zu Floh­sti­chen sein, die nicht blu­ten und sofort stark zu jucken begin­nen. Doch war­um spürt man Bett­wan­zen­sti­che nicht gleich? Wäh­rend die Bett­wan­ze Blut saugt, inji­ziert sie gleich­zei­tig ein Betäu­bungs­mit­tel. Die­ses bewirkt, dass die Ein­stich­stel­le betäubt wird. Jedoch ist die siche­re Iden­ti­fi­zie­rung nur über die Sti­che pro­ble­ma­tisch, und es müs­sen wei­te­re Nach­wei­se her.

Lebende Tiere

Auch wenn sich leben­de Bett­wan­zen tags­über gut ver­ste­cken, kön­nen Sie die­se Bies­ter trotz­dem ent­de­cken. Das wird immer wahr­schein­li­cher, je hef­ti­ger der Befall ist. Eine Übung für Sie: Ver­set­zen Sie sich in eine Bett­wan­ze. Wo wür­den Sie sich ver­ste­cken? Und genau dort müs­sen Sie suchen. Rit­zen, Spal­ten, Knopf- und Bohr­lö­cher, Fal­ten von Stoff, hin­ter Gegen­stän­den – sie kön­nen sich ein­fach über­all verstecken.

Kot von Bettwanzen

Bett­wan­zen trin­ken nur Blut. Des­halb sieht der aus­ge­schie­de­ne Kot immer gleich aus: rost­far­ben-dun­kel­braun bis schwarz mit einer Grö­ße von ca. 0,5 — 1 mm (Steck­na­del­grö­ße). Er ist nicht fest, im nas­sen Zustand kann man ihn mit dem Fin­ger ver­schmie­ren. Wer­den die Kot­trop­fen von Stoff auf­ge­so­gen, hin­ter­las­sen sie schwarz-brau­ne Fle­cken.

Weil sich Bett­wan­zen sofort nach einer Mahl­zeit wie­der in ihr Ver­steck ver­krie­chen und dort ihr Fres­sen ver­dau­en, wer­den Sie eine grö­ße­re Anzahl an Kot­spu­ren in der Nähe ihres Unter­schlup­f­es fin­den. Dort kön­nen Sie auch leben­de Tie­re und ande­re Anzei­chen für Bett­wan­zen finden.

Abgestoßene Häute von Bettwanzen

Bei der Ent­wick­lung zur adul­ten Bett­wan­ze durch­läuft jedes Nym­phen-Sta­di­um eine Häu­tung. Dabei ent­klei­det sich die Bett­wan­ze und hin­ter­lässt eine Hül­le. Die­se durch­sich­ti­ge Hül­le ähnelt einer Bett­wan­ze und kann in der Nähe der Ver­steck­plät­ze gefun­den werden.

Geruch von Bettwanzen

Bett­wan­zen ver­strö­men aus ihren Stink­drü­sen einen eklig süß­li­chen Geruch. Aller­dings wer­den Sie die­sen erst bemer­ken, wenn der Bett­wan­zen­be­fall sehr hoch ist. Des­halb ist die­ses Anzei­chen zur früh­zei­ti­gen Fest­stel­lung eines Befalls schlecht geeignet.

Nun ken­nen Sie Ihre klei­nen Unter­mie­ter schon sehr genau und wol­len unbe­dingt wis­sen, was man gegen Bett­wan­zen tun kann. Wie oben schon gesagt wur­de, ist nur eine gründ­li­che Bekämp­fung mit wir­kungs­vol­len Mit­teln sinn­voll – auch wenn Sie etwas mehr Zeit und Geld inves­tie­ren müs­sen. Wir ver­spre­chen Ihnen, es lohnt sich!

Wie werde ich Bettwanzen wieder los? Was hilft gegen Bettwanzen?

Vorbeugende Maßnahmen

Die aller­ers­te Maß­nah­me ist Vor­beu­gung. Stel­len Sie sich vor, Sie wären im Urlaub in einem Hotel. Um nicht schon dort von Bett­wan­zen befal­len zu wer­den, soll­ten Sie sich das Zim­mer genau anschau­en.

Wie erkennt man einen Befall im Hotel­zim­mer? Befin­den sich schwar­ze Fle­cken auf der Matrat­ze? Gera­de die unte­re Sei­te und die Näh­te soll­ten Sie inspi­zie­ren. Auch die Bett­wä­sche und das Bett­ge­stell wer­den ger­ne als Ver­steck genutzt. Viel­leicht schau­en Sie sich auch alle wei­te­ren Möbel­stü­cke an, Bil­der­rah­men, Steck­do­sen, die Tape­te oder den Tep­pich. Über­all dort kön­nen Sie fün­dig wer­den. Falls Sie nichts gefun­den haben, blei­ben Sie trotz­dem skep­tisch und stel­len Sie Ihren Kof­fer nicht auf das Bett.

Saubermachen und Waschen hilft

Wie­der Zuhau­se ange­kom­men, waschen Sie Ihre Klei­dung gründ­lich durch und begut­ach­ten Sie Ihren Kof­fer und alle Mit­bring­sel. Hof­fent­lich konn­ten Sie somit einem Befall vor­beu­gen. Aber was ist, wenn Sie doch Bett­wan­zen im Gepäck mit­ge­bracht haben? Falls Sie trotz­dem aus dem Urlaub, aber auch durch gebraucht gekauf­te Möbel oder Klei­dung Bett­wan­zen mit­ge­schleppt haben, dann kom­men Sie um eine gründ­li­che Bekämp­fung nicht her­um. Doch was kön­nen Sie selbst gegen Bett­wan­zen unternehmen?

Zuerst ist eine gründ­li­che Rei­ni­gung Ihrer Woh­nung wich­tig. Täg­li­ches Staub­saugen kann den Bett­wan­zen­be­stand schon ein­mal ver­rin­gern. Sei­en Sie akri­bisch: Jede Rit­ze, jeder Spalt, jedes poten­zi­el­le Ver­steck muss aus­ge­saugt wer­den. Benut­zen Sie eine har­te Bürs­te, um Wan­zen und Eier aus den Näh­ten der Matrat­ze oder aus ande­ren Spal­ten herauszufegen.

Wei­ter­hin soll­ten Sie Ihre Klei­dung und Bett­wä­sche bei min­des­tens 45 °C waschen und im Wäsche­trock­ner für über eine hal­be Stun­de trock­nen. Bei nied­ri­ge­ren Tem­pe­ra­tu­ren ist die Gefahr zu groß, dass noch Tie­re oder Eier überleben.

Kälte gegen Bettwanzen

Natür­lich wer­den Sie auch emp­find­li­che Tex­ti­li­en besit­zen, oder das Waschen von gro­ßen Gegen­stän­den (Matrat­ze, Tep­pich) ist nicht mög­lich. Als Alter­na­ti­ve dazu emp­feh­len wir eine Käl­te­be­hand­lung, die erfolg­reich ein­ge­setzt wer­den kann. Hier­bei ist zu beach­ten, dass Ihre Tex­ti­li­en dabei für meh­re­re Stun­den (min­des­tens 10 Stun­den bis auch meh­re­re Tage) bei Tem­pe­ra­tu­ren von ‑15 °C ein­ge­fro­ren wer­den müs­sen. Das ist bei Klei­dung, Bett­zeug (auch Decken und Kis­sen) und auch klei­nen Gegen­stän­den (Bil­der­rah­men, Bücher, CDs) gut mög­lich, wenn man einen aus­rei­chend gro­ßen Gefrier­schrank oder eine Gefrier­tru­he besitzt. Falls nicht, dann kön­nen Ihnen viel­leicht Ver­wand­te oder Freun­de aushelfen.

Wärmebehandlung

Bei Matrat­zen und ande­ren gro­ßen Gegen­stän­den müss­te man schon eine Tief­kühl­kam­mer haben. Um die­se wan­zen­frei zu bekom­men, hilft ent­we­der eine Behand­lung mit Wär­me (die so genann­te Wär­me­ent­we­sung) oder mit Hil­fe von Insek­ti­zi­den.

Begin­nen wir mit der Wär­me­be­hand­lung von Gegen­stän­den. Mög­li­cher­wei­se haben Sie eine Sau­na. Die­se kann sehr gut benutzt wer­den, um grö­ße­re Objek­te zu behan­deln. Dabei muss eine Tem­pe­ra­tur von 50 °C erreicht wer­den, um Bett­wan­zen abzu­tö­ten. Stel­len Sie die Gegen­stän­de in die Sau­na und hei­zen Sie hoch. Eine hal­be Stun­de ist ausreichend.

Wahr­schein­lich gehö­ren Sie nicht zu den Glück­li­chen, die eine Sau­na besit­zen. Das Prin­zip kann aber auch in Ihren eige­nen Räu­men ange­wandt wer­den. Denn eine Hit­ze­be­hand­lung funk­tio­niert genau so, Sie wan­deln die befal­le­nen Räu­me kurz­zei­tig in eine Sau­na um. Dafür benö­ti­gen Sie ein Hoch­leis­tungs­heiz­ge­rät. Die­ses muss in der Lage sein, ein Zim­mer für 12 – 24 Stun­den auf 50 °C auf­zu­hei­zen. Sol­che Gerä­te kön­nen gemie­tet oder gekauft wer­den. Ein­fa­che Heiz­lüf­ter sind aber nicht geeig­net, las­sen Sie sich bit­te bera­ten. Und ach­ten Sie dar­auf, dass hit­ze­emp­find­li­che Din­ge aus den Räu­men ent­fernt werden.

Klei­ne Stel­len im Zim­mer oder Gegen­stän­de kön­nen alter­na­tiv auch mit einem Haar­trock­ner geföhnt wer­den. Die Hit­ze soll­te Bett­wan­zen und Eier in nächs­ter Nähe abtö­ten. Die Wir­kung wird jedoch gerin­ger, je wei­ter der Fön von der Stel­le ent­fernt ist.

Einsatz von Insektiziden

Wenn eine Käl­te- oder Wär­me­be­hand­lung nicht mög­lich ist, dann kön­nen Sie auch zu Insek­ti­zi­den bzw. Bio­zi­den grei­fen. Dabei muss man zwi­schen syn­the­tisch her­ge­stell­ten und natür­li­chen Insek­ti­zi­den unter­schei­den. Es gibt die Mög­lich­keit, gan­ze Räu­me zu behan­deln oder die Bekämp­fung nur punk­tu­ell durch­zu­füh­ren. Auf dem Markt wer­den vie­le Bio­zi­de ange­bo­ten. Für all die­se Bio­zi­de gilt, dass sie für die­sen Anwen­dungs­be­reich zuge­las­sen sein müssen.

Wich­tig für Sie ist, dass man­che die­ser Mit­tel für die Gesund­heit nicht zuträg­lich sind. Viel­fach haben Bett­wan­zen auch schon Unemp­find­lich­kei­ten (Resis­ten­zen) gegen bestimm­te Schäd­lings­be­kämp­fungs­mit­tel ent­wi­ckeln, eine effek­ti­ve Bekämp­fung ist dann nicht mehr möglich.

Des­halb möch­ten wir uns hier nur auf zwei natür­li­che Wirk­stof­fe kon­zen­trie­ren, die wir unein­ge­schränkt emp­feh­len kön­nen: Kie­sel­gur und Natur­py­rethrum.

Kieselgur – ohne Chemie gegen Bettwanzen

Kie­sel­gur ist ein natür­li­cher Wirk­stoff gegen Bett­wan­zen. Es besteht zu 100% aus den sili­zi­um­di­oxid­hal­ti­gen Scha­len fos­si­ler Kie­sel­al­gen – auch Sili­kat­staub oder Diato­me­en­er­de genannt. Kie­sel­gur sieht sehr ähn­lich aus wie Mehl, also ein weiß­li­cher Staub. Die zer­rie­be­nen Scha­len wei­sen eine stark porö­se Struk­tur auf, ver­gleich­bar mit einem Schwamm. Dadurch besitzt Kie­sel­gur eine sehr hohe Auf­nah­me­fä­hig­keit von Flüs­sig­kei­ten.

Wir haben Ihnen die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen zu Kie­sel­gur hier zusammengestellt:

Bei Kon­takt der Insek­ten oder Spin­nen­tie­re mit Kie­sel­gur fin­det eine Anla­ge­rung vor allem in den Gelenk­spal­ten der krie­chen­den Insek­ten bzw. Mil­ben statt. Die amor­phen Sili­kat­par­ti­kel ver­let­zen die ver­duns­tungs­hem­men­de Wachs­ober­flä­che und wir­ken stark schmir­gelnd und absor­bie­rend. Auf­grund der fei­nen Ver­let­zun­gen der Wachs­schicht kann Kör­per­flüs­sig­keit aus­tre­ten, wel­che von den Kie­sel­gur-Par­ti­keln auf­ge­nom­men wird. Die Insek­ten bzw. Mil­ben ster­ben in der Fol­ge durch Aus­trock­nung ab.

Wegen der bio-phy­si­ka­li­schen Wir­kungs­wei­se kann die Ent­ste­hung von Resis­ten­zen bei Insek­ten bzw. Spin­nen­tie­ren aus­ge­schlos­sen wer­den. Bereits gegen diver­se Insek­ti­zi­de resis­ten­te Stäm­me las­sen sich ohne Ein­schrän­kun­gen wirk­sam bekämpfen.

Anwendung von Kieselgur

Die Anwen­dung ist sehr ein­fach. Damit Kie­sel­gur aber erfolg­reich gegen Bett­wan­zen ein­ge­setzt wer­den kann, müs­sen Sie fol­gen­des beachten:

  • Ach­ten Sie dar­auf, dass Sie amor­phe Kie­sel­gur ver­wen­den. Wir ver­wen­den für unse­re Pro­duk­te nur amor­phe Kie­sel­gur. Es gibt auch kris­tal­li­ne Kie­sel­gur, die aber eine höhe­re Gesund­heits­ge­fahr dar­stellt. Trotz­dem emp­feh­len wir das Tra­gen einer Atem­schutz­mas­ke.
  • Ver­streu­en Sie das Pul­ver über­all dort, wo sich Bett­wan­zen ver­steckt hal­ten und ent­lang­lau­fen. Im Bereich Ihres Bet­tes: Matrat­ze und Fal­ten bzw. Rit­zen, alle Spal­ten am Bett­ge­stell, die Flä­che direkt an den Bett­fü­ßen. Wei­ter­hin alle mög­li­chen Ver­ste­cke im Zim­mer: Ris­se und Spal­ten bei Zier­leis­ten, Möbeln, Steck­do­sen und an der Tape­te; der Tep­pich; selbst Bücher kön­nen behan­delt werden.
  • Kie­sel­gur wird als Pul­ver häu­fig schon in Stäu­be­fla­schen ver­kauft, damit kön­nen Sie den Staub ein­fach und ziel­ge­rich­tet aus­brin­gen. Natür­lich haben wir Kie­sel­gur auch in grö­ße­ren Abpa­ckun­gen. Dafür gibt es spe­zi­el­le Stäu­be­ge­rä­te, in die Sie das Pul­ver ein­fül­len und im gan­zen Raum ver­tei­len kön­nen. Eine ziel­ge­rich­te­te Anwen­dung ist damit aber weni­ger möglich.
  • Es gibt auch flüs­si­ge Kie­sel­gur-Pro­duk­te, die direkt in Sprüh­fla­schen, als Spray oder als Kon­zen­trat ver­kauft wer­den. Die­se eig­nen sich sehr gut zur Anwen­dung auf ver­ti­ka­len Flä­chen. Auch dafür gibt es spe­zi­el­le Sprüh­ge­rä­te. Mög­li­che Ein­satz­be­rei­che wären Stuhl‑, Tisch- oder Bett­bei­ne, Tape­ten­wän­de und Möbelflächen.
  • Eine neue­re Erfin­dung sind Kle­be­bän­der, auf die Kie­sel­gur auf­ge­tra­gen wur­de. Die­se selbst­kle­ben­den Kie­sel­gur-Bän­der kön­nen an allen staub­frei­en Flä­chen befes­tigt wer­den. Wenn eine Bett­wan­ze die­ses Band über­läuft, kommt sie in Kon­takt mit Kieselgur.
  • Wir wis­sen, dass das eine gro­ße Staub­schlacht sein wird. Aber Sie müs­sen sich im Kla­ren sein: Kie­sel­gur ist bei sorg­fäl­ti­ger Anwen­dung sehr wir­kungs­voll und dazu noch für Mensch und Haus­tier gesund­heit­lich unbe­denk­lich. Bestimmt wer­den Sie nun die­se „sinn­vol­le“ Ver­schmut­zung in Kauf nehmen.
  • Kie­sel­gur wirkt nur bei direk­tem und län­ge­rem Kon­takt der Bett­wan­zen mit dem Staub. Das heißt, der Staub muss über eine ent­spre­chend lan­ge Zeit lie­gen blei­ben. Opti­ma­ler­wei­se soll­ten Sie die behan­del­ten Zim­mer für meh­re­re Tage nicht betre­ten.
  • Wenn die Behand­lung erfolg­reich war, dann lässt sich der Belag leicht weg­sau­gen und abwi­schen.

Natur-Pyrethrum – Bettwanzenbekämpfung auf natürlichem Wege

Ein zwei­tes Insek­ti­zid aus der Natur, wel­ches wir Ihnen emp­feh­len möch­ten, ist Natur-Pyrethrum. Die­ser Wirk­stoff wird aus den Blü­ten der Dal­ma­ti­schen Insek­ten­blu­me (Chry­san­the­mum cinera­riae­fo­li­um) gewon­nen. Es gibt wohl kein zwei­tes Insek­ti­zid, wel­ches so viel­sei­tig und flä­chen­de­ckend ein­ge­setzt wird. Auf dem Markt fin­den Sie unzäh­li­ge Mit­tel mit Natur-Pyrethrum als Wirkstoff.

Aller­dings gibt es Vor- und Nach­tei­le bei der Ver­wen­dung von Natur-Pyrethrum, die wir nicht ver­schwei­gen möchten.

  • Die­ses seit Jahr­hun­der­ten ein­ge­setz­te Kon­takt-Insek­ti­zid mit schnel­ler Sofort­wir­kung kann sehr gut gegen Bett­wan­zen ein­ge­setzt werden.
  • Pyrethrum ist licht­emp­find­lich und wird bei Tages­licht schnell zer­setzt und ist dann nicht mehr wirk­sam. Inner­halb von Räu­men kann man mit einem Abbau von Natur-Pyrethrum inner­halb von knapp 2 Wochen rechnen.
  • Natur-Pyrethrum kann als Insek­ti­zid gegen alle Insek­ten­ar­ten ein­ge­setzt wer­den. Das bedeu­tet aber auch, dass nütz­li­che Insek­ten eben­falls durch die­sen Wirk­stoff abge­tö­tet wer­den. Zudem ist es gif­tig für Fische.
  • Eine töd­li­che Ver­gif­tung von Säu­ge­tie­ren (Men­schen, Haus­tie­re, Nutz­tie­re, Wild­tie­re) ist nur bei sehr hohen Auf­nah­me­men­gen gege­ben. Wir spre­chen hier von meh­re­ren Kilo­gramm, die Sie zu sich neh­men müss­ten. Der Ein­satz von Natur-Pyrethrum in den eige­nen vier Wän­den ist somit ohne wei­te­res mög­lich. Wir emp­feh­len das Tra­gen einer Atem­schutz­mas­ke bei der Ver­wen­dung und bei Betre­ten der Räume.
  • Aller­dings ver­tra­gen Kat­zen deut­lich gerin­ge­re Men­gen, da sie die Insek­ti­zi­de nicht abbau­en und aus­schei­den kön­nen. Wenn Sie Kat­zen haben, dann soll­ten die­se wenigs­tens 2 Wochen nicht in die behan­del­ten Räu­me gelas­sen werden.
  • In letz­ter Zeit wur­den teil­wei­se Unemp­find­lich­kei­ten (Resis­ten­zen) bei Bett­wan­zen gegen den Wirk­stoff Natur-Pyrethrum fest­ge­stellt. Das heißt, ob der Ein­satz bei Ihrem Bett­wan­zen­pro­blem erfolg­reich sein wird, ist nicht zu 100% sicher.
Anwendung von Natur-Pyrethrum

Nun kom­men wir zur Anwen­dung. Natur-Pyrethrum gibt es als Bett­wan­zen-Spray, als Tro­cken­ne­bel­au­to­ma­ten, als Flüs­sig­pro­dukt oder als Bei­men­gung zu Pul­vern (z.B. mit Kie­sel­gur). Egal für wel­ches Pro­dukt Sie sich ent­schie­den haben, der Ein­satz in Ihren Räu­men ist ähn­lich wie bei Kie­sel­gur. Bett­wan­zen müs­sen direk­ten Kon­takt zum Wirk­stoff haben. Des­halb müs­sen Sie alle Schlupf­win­kel der Bett­wan­zen gründ­lich behan­deln. Sie kön­nen Natur-Pyrethrum auch im gesam­ten Raum aus­brin­gen. Dafür gibt es spe­zi­el­le Ver­ne­be­lungs­ge­rä­te zu kaufen.

Wie lan­ge soll­ten Sie das Spray ver­wen­den? Die Ein­wirk­zeit soll­te min­des­tens über Nacht betra­gen. Da Natur-Pyrethrum sei­ne gif­ti­ge Wir­kung etwa 2 Wochen behält, kann das Mit­tel auch län­ger ein­ge­setzt wer­den. Bit­te betre­ten Sie die behan­del­ten Räu­me in die­ser Zeit nicht. Zusätz­lich emp­feh­len wir nach 1 – 2 Wochen eine Wie­der­ho­lung der Behand­lung. Die behan­del­ten und nach­her wie­der zu benut­zen­den Ober­flä­chen soll­ten nach der emp­foh­le­nen Ein­wirk­zeit gründ­lich gesäu­bert werden.

Hausmittel und weitere hilfreiche Verfahren gegen Bettwanzen

Bei der Bekämp­fung von Bett­wan­zen ist Krea­ti­vi­tät gefragt. Um in Ihr Bett zu gelan­gen, gibt es für Bett­wan­zen eigent­lich nur den Weg über die Bett­fü­ße. Gehen wir davon aus, Sie hät­ten Ihr Bett wan­zen­frei bekom­men und möch­ten nun den ande­ren Pla­ge­geis­tern im Raum den Weg zum Bett abschneiden.

Wie­so nicht auch mal Kle­be­fal­len in Form von dop­pel­sei­ti­gen Kle­be­bän­dern aus­pro­bie­ren? Die­se kön­nen Sie um die Füße des Bet­tes aus­le­gen. Wich­tig ist aber, dass Sie auf eine hohe Kle­be­kraft ach­ten. Sol­che Kle­be­fal­len gibt es natür­lich auch zu kaufen.

Das glei­che Prin­zip „Weg abschnei­den“ gilt für Bar­rie­ren und Fal­len, wel­che unter die Bett­fü­ße gestellt wer­den. Bett­wan­zen kön­nen in die Fal­len hin­ein­klet­tern, kom­men aber nicht mehr heraus.

Eine wei­te­re sehr span­nen­de und natür­li­che Mög­lich­keit, Bett­wan­zen zu los­zu­wer­den, sind Boh­nen­blät­ter. Unter dem Mikro­skop kön­nen Sie auf den Blät­tern kleins­te Här­chen erken­nen. Wenn Bett­wan­zen über die Boh­nen­blät­ter krab­beln, ver­fan­gen sich die Pla­ge­geis­ter in die­sen Haa­ren und kön­nen sich nicht mehr befrei­en. Das kön­nen Sie aus­nut­zen: Streu­en Sie ein­fach abends eine Schicht Boh­nen­blät­ter um die Bett­fü­ße. Am nächs­ten Tag kön­nen die Blät­ter, zusam­men mit den ein­ge­fan­ge­nen Wan­zen, ver­brannt werden.

Die­ses ist nun Zukunfts­mu­sik im Kampf gegen Bett­wan­zen: Der Pilz Beau­ver­ia bas­sia­na para­si­tiert Insek­ten und wird schon gegen meh­re­re Insek­ten in der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft ein­ge­setzt. Gegen Bett­wan­zen ist er aber noch nicht zuge­las­sen. Der Pilz befällt sehr vie­le Insek­ten­ar­ten, dar­un­ter auch Bett­wan­zen. Die Insek­ten ster­ben inner­halb kür­zes­ter Zeit ab.

Die Natur bie­tet noch sehr vie­le Pflan­zen und deren Blät­ter, die Sie zusätz­lich ver­wen­den kön­nen. Laven­del, Thy­mi­an, Pfef­fer­min­ze, Wal­nuss­blät­ter, Süße Flag­ge – all die­se Kräu­ter haben beson­de­re Eigen­schaf­ten, die Ihnen hof­fent­lich zu einer wan­zen­frei­en Woh­nung ver­hel­fen. Es gibt spe­zi­el­le Flüs­sig­pro­duk­te mit äthe­ri­schen Ölen, die Bett­wan­zen ver­trei­ben. Oder benut­zen Sie direkt die Kräu­ter. Ver­bren­nen, kochen oder ein­fach direkt benut­zen: Die Wir­kung die­ser Blät­ter soll Bett­wan­zen abschre­cken und teil­wei­se sogar abtöten.

Was ist, wenn Sie bei allen Maßnahmen keinen Erfolg hatten?

Wenn Sie bei Ihrer selbst durch­ge­führ­ten Bekämp­fung von Bett­wan­zen erfolg­los gewe­sen sind und an einen erhol­sa­men Schlaf nicht zu den­ken ist, dann kom­men Sie um die Hil­fe durch einen pro­fes­sio­nel­len Schäd­lings­be­kämp­fer nicht her­um. Die­ser wird Ihnen mit Rat und Tat zur Sei­te ste­hen, damit Ihr Tag end­lich wie­der ener­gie­ge­la­den begin­nen kann.

Natür­lich bera­ten auch wir Sie ger­ne tele­fo­nisch oder per E‑Mail und erstel­len zusam­men mit ihnen einen Schlacht­plan zu ihrer Fra­ge: Was tun gegen Bett­wan­zen? Als wei­te­re Infor­ma­ti­on hat das Umwelt­bun­des­amt einen Rat­ge­ber her­aus­ge­ge­ben zum The­ma Bett­wan­zen­be­fall in der Woh­nung was tun?

Wir wün­schen Ihnen viel Erfolg.

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